
Checkliste Todesfall: Die Bestattung
Die Bestattung ist für Familie und Verwandte sowie für Freunde die letzte Gelegenheit Abschied von einem geliebten Menschen zu nehmen und daher nicht nur von hoher Bedeutung, sondern auch der wohl schwerste Moment. Da dieser Tag geprägt von vielen Emotionen und tiefster Trauer ist, empfiehlt es sich umso mehr alles Wichtige im Voraus und mit einem zuverlässigen Bestatter abzuklären. Zur vorherigen Organisation bevor die tatsächliche Trauerfeier ist sollten vor allem folgende Angelegenheiten geklärt und organisiert sein:
- Terminvereinbarung und Absprachen mit Bestatter, dem Pfarramt und der Friedhofsverwaltung, sofern das nicht schon der Bestatter erledigt hat
- Die Einladung zur Trauerfeier erfolgt in der Regel mittels Traueranzeige
- Bestellung von Dekoration und Schmuck für die Aussegnungshalle, das Grab und vor allem den Sarg
- Lokalität für den Leichenschmaus
Die Trauerfeier gestaltet sich in der Regel so, dass der Bestattung bei
der der Sarg/ die Urne in die Erde herabgelassen wird ein Gottesdienst
in der Kirche und eine kurze Andacht bzw. Ansprache in der
Aussegnungshalle vorausgeht. Der Trauergottesdienest unterscheidet sich
von einem normalen Gottesdienst lediglich durch das Wegfallen der
Predigt anstatt derer der Trauerredner tritt und die Auswahl der
Lieder. Es soll das Gefühl vermittelt werden, dass auch beim
Sterben eines lieben Menschen die christliche Gemeinschaft helfend zur
Seite steht und den nötigen Halt gibt. Dadurch empfinden viele
den Abschied von einem lieben Menschen als "einfacher". Die Gestaltung
der Trauerfeier, die in der Friedhofshalle, häufig auch
Aussegnungshalle genannt, stattfindet, lässt sich individuell
entscheiden, sodass beispielsweise auch persönliche
Musikwünsche abgegeben werden können. Bei einer
kirchlichen Trauerfeier sollte dies immer vorher mit dem
zuständigen Kirchenvertreter abgesprochen worden sein. Auf
großen Friedhöfen sind die Zeiten für eine
Trauerfeier häufig kurz bemessen, aufgrund der vielen
Bestattungen, die dort täglich vorgenommen werden. Daher
dauern Trauerfeiern auf Friedhöfen auch meist nicht
länger als 15-20 Minuten, weshalb auch Pünktlichkeit
sehr wichtig ist. Sollte die Messe direkt in der Aussegnungshalle
stattfinden, wird anschließend von dort direkt dem Sarg in
einem Trauerzug folgend an das Grab prozessiert. Nach der Beisetzung
der Urne/des Sarges, können noch persönliche Nachrufe
von Vereins- oder Organisationsvertretern, in denen der/die Verstorbene
aktiv war vorgetragen werden. Eventuell wird auch vom ehemaligen
Arbeitgeber ein Trauerredner anwesend sein. Alle Reden sollten jedoch
im Voraus mit den Angehörigen des/der Verstorbenen besprochen
werden. Anschließend werden von den Angehörigen
Blumen niedergelegt und sie verabschieden sich vom Toten. Danach treten
alle anderen Anwesenden an das Grab vor und vollziehen ihren Abschied.
Dazu wird häufig etwas Weihwasser oder Erde auf den Sarg
gegeben, bevor man dann bei den am Grab wartenden Angehörigen
sein Beileid bekundet und kondoliert.
Checkliste Todesfall: Blumen und Kränze
Die Blumen- und Kranzspenden werden von den Floristen zur Trauerfeier
zum Friedhof gebracht. (In einigen Städten der neuen
Bundesländer werden allerdings die Blumen- und Kranzspenden
von dem Bestattungsunternehmen bei den Floristen abgeholt und zum
Friedhof gebracht.) Hier wird von dem Bestattungsunternehmen auf dem
Umschlag der Beileidskarte notiert, um was für eine Spende es
sich handelt (z.B. Strauß, Kranz, Gesteck, Schale), damit
sich die Hinterbliebenen später entsprechend bedanken
können. In einigen Regionen der Bundesrepublik ist es
üblich, dass die Blumen- und Kranzspenden mit der
Beileidskarte von den Floristen in das Bestattungsunternehmen gebracht
werden. Das Bestattungsunternehmen bringt diese Spenden dann kurz vor
der Trauerfeier zum Friedhof. (Auch bei Schleifenkränzen
sollte wegen der späteren Danksagung eine Beileidskarte
dazugelegt werden).
Checkliste Todesfall: Nach der Bestattung
Um Kosten zu sparen können Sie viele Dinge selbst erledigen,
die sonst der Bestatter für Sie für viel Geld
durchführen würde. Außerdem besteht
für die folgenden Punkte ausreichend Zeit nach der Bestattung,
so dass hierbei keinerlei Eile geboten ist.
- Eintragung der Anschrift des Verstorbenen in der "Robinson-Liste"
- Erbschein beantragen und Testament eröffnen lassen (evtl. Notar einschalten)
- Abrechnung mit der Krankenkasse, diversen Organisationen und/oder Versicherungen
- Beantragung des Überbrückungsgeldes (dreimonatige Rentenfortzahlung) bei der Rentenversicherungsstelle
- Abmelden der Rente bei der zuständigen Rentenberechnungsstelle (in den neuen Bundesländern einheitlich beim Postrentendienst Leipzig)
- Bei der Bundesversicherungsanstalt Berlin oder bei den Landesversicherungsanstalten den Rentenanspruch geltend machen
- Unterstützung bei der Bestellung von Zeitungsanzeigen (Familienanzeige, Nachruf)
- Allgemeine Beratung bei der Grabwahl und der Grabstätte
- Kündigung diverser Verträge und Abonnements wie:
- Zeitungs- und Zeitschriften-Abos
- Gas-, Wasser- und Strombezug sowie die Wohnung sofern dort niemand mehr wohnen bleibt
- Telefon und Internet abbestellen
- Vereinsmitgliedschaften
- Daueraufträge bei den Banken stornieren
- Außerdem sollten Sie noch an folgende Dinge denken:
- Auflösung des Haushalts und Kündigung der Wohnung
- Benachrichtigung evtl. Kreditgeber
- Abmelden des Autos und der dazugehörigen Versicherung
- Umbestellung der Post
Nach der Beisetzung, nach den ersten Tagen, in denen die
Angehörigen die Anteilnahme vieler Menschen erfahren haben,
ist die Danksagung per Anzeige eine gern gewählte Form, den
Dank zeitnah auszudrücken. Für die Beantwortung
persönlicher Kondolenzbriefe dürfen sich Trauernde
getrost die Zeit nehmen, die sie brauchen. In den
Bestattungsunternehmen liegen sowohl Textvorschläge als auch
verschiedene Muster für Danksagungen aus. Die
Angehörigen bedanken sich für die "Blumen- oder
Kranzspenden" oder "für die Anteil nehmenden Zeilen" oder
"für die herzliche Anteilnahme". Der Text, egal ob per
Zeitungsanzeige, Karte oder Brief, sollte möglichst
persönlich verfasst sein. Es wird entweder zusammenfassend
für die Beileidsbezeigungen gedankt oder sie werden einzeln
aufgezählt. Der Name des Verstorbenen kann im Text stehen,
separat stehen oder ganz fehlen. Auch das Todesdatum muss in der
Danksagung nicht erscheinen. Als Datum der Danksagung wird in der Regel
nicht ein Tag, sondern ein Monat gewählt, zum Beispiel "im
Juni 2008".
Die Danksagung nach dem Todesfall kann zudem optisch ähnlich
der Todesanzeige gestaltet werden.